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Artikel
6. May 2024

Mit Mensch und KI zum Erfolg: Wie Unternehmen sich echte Wettbewerbsvorteile erschließen

by Holger Schmitz, Christian Seeringer und Christopher Topp
Die KI-Beziehung.

Studien und Beratungen prognostizieren einen Produktivitätszuwachs durch Künstliche Intelligenz von bis zu 0,6 % pro Jahr, was weltweit etwas mehr als 4 Billionen US-Dollar entspricht. Das ist eine beachtliche Zahl.
Doch was wäre, wenn generative künstliche Intelligenz (GenAI) nicht nur ein Produktivitätsbooster wäre, der Menschen massenhaft Arbeit abnimmt, weil sie diese um ein Vielfaches schneller (und idealerweise auch besser) erledigt?
Was wäre, wenn GenAI viel grundlegendere Auswirkungen auf unsere menschliche Leistungsfähigkeit hätte? Wenn sie uns hilft, völlig neue Denk- und Arbeitsweisen zu entwickeln, die wir uns erst vorstellen können, wenn wir sie selbst erlebt haben?
Klingt abgefahren? Wird es wahrscheinlich auch. Jenseits unserer Erwartungen und jenseits dessen, was wir uns aktuell vorstellen können.

Und genau da liegt die Chance für Unternehmen, sich auch in Zukunft echte Wettbewerbsvorteile zu erschließen.
Ein Einsatz von GenAI als reiner Produktivitätsbooster wird zu immer mehr vom Gleichen führen, zu einer Inflation rein maschinengenerierten Contents. Denn LLMs trainieren sich an Daten der Vergangenheit. Sie reproduzieren Bestehendes in immer neuen Varianten - und das für alle Unternehmen in ähnlicher Art und Weise.
Echte Gamechanger und starke, differenzierende Marken der Zukunft werden nicht nur durch die massiv skalierte Intelligenz der GenAI entstehen. Sie brauchen die Intuition, die Neugier, die Unvollkommenheit und auch das Quäntchen Wahnsinn von uns Menschen, damit wirklich Neues entsteht.
Die innovativsten Unternehmen werden in Zukunft die sein, die eine echte Kollaboration von Mensch und Maschine fördern.

Es werden Unternehmen sein,

  • in denen Menschen nicht durch Maschinen ersetzt werden, sondern Menschen in der Symbiose mit GenAI neue Rollen finden, in denen sie einen wertschöpfenden Beitrag leisten.
  • wo Menschen der GenAI nicht nur Aufgaben übertragen, sondern eine echte Beziehung eingehen, mit ihr in einen Dialog einsteigen, der sie selbst auch in ihrer (professionellen) Entwicklung weiterbringt.

    Doch wie kann ein solcher Dialog zwischen Menschen und GenAI genau aussehen?

Beispielsweise nutzen einige Menschen GenAI derzeit, um sich von ihr coachen zu lassen, indem sie sich Fragen stellen und Denkanstöße geben lassen, die ihnen neue Perspektiven in ihren Entwicklungsthemen eröffnen. Oder sie lassen ihre Arbeitsergebnisse von ihr hinterfragen, indem sie sich z.B. helfen lassen, Denkmuster, die zu ihrem Ergebnis geführt haben, weiterzuentwickeln.
In Zukunft wird hier noch vieles möglich sein, was wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.

Wie können Unternehmen ihre Mitarbeitenden unterstützen, eine starke Beziehung mit GenAI aufzubauen?

Wir halten drei Handlungsfelder für besonders wirkungsvoll, um einen Beziehungsaufbau zu fördern. Diese drei Handlungsfelder gehen Hand in Hand – das heißt aber auch: wenn man sie nicht alle drei im Blick hat, wird ein Unternehmen sein volles Potenzial nicht entfalten.
Gemeinsam unterstützen sie sich wie ein Schwungrad, das nach und nach über alle drei Handlungsfelder hinweg sein Momentum entwickelt.

Das KI-Beziehungs Schwungrad: Mindset, Experience und Skills als die drei zentralen Handlungsfelder.

Diese drei Handlungsfelder sind:

Mindset

Was denken wir über generative AI und unsere Möglichkeiten mit ihr?

Was können Unternehmen tun, um ein passendes Mindset zu fördern?

Confidence building: Optimistisches Narrativ etablieren
Den Mitarbeitenden im Unternehmen Vertrauen geben in ihre zukünftige Relevanz und Lust machen, sich in der KI-Beziehung weite zu entwickeln
Level up: Neue Annahmen zur Leistungsfähigkeit vergemeinschaften
In der Organisation neue Annahmen dazu etablieren, was man gemeinsam mit der generativen AI schaffen und leisten kann.
Innovators on-call duty: Neue Rollen für Expert:innen schaffen
Aufgaben der Menschen in der Organisation werden sich verändern. Neue Vorstellungen von Rollen und ihrem Wertbeitrag in die Kommunikation bringen.

Experience

Wie gestalten wir GenAI Anwendungen und die sie umgebenden „ways of working“ so, dass sie zu einer produktiven Beziehung zwischen Mensch und Maschine beitragen?

Was können Unternehmen tun, um eine passende Experience zu bieten?

Safe playground: (Daten)geschütztes Experimentierfeld schaffen
Die Grundlage überhaupt – Mitarbeitende müssen generative AI Anwendungen nutzen dürfen, um die Kraft einer produktiven Beziehung mit der AI zu erleben.
Impact experience: Wirksamkeit erlebbar machen
Wie können Mitarbeitende erleben, dass die KI aufgrund ihrer analytischen Stärke nicht alles entscheidet, sondern dass auch der Mensch mit seiner Erfahrung und seinem besonderen Kontextverständnis bei relevanten Entscheidungen im Fahrersitz bleibt? Dies muss bei der Gestaltung von KI-Anwendungen im Unternehmen berücksichtigt werden.
Don‘t fall asleep: Wach bleiben im Driver Seat statt AI-Hängematte
Die beste Strategie für Menschen, sich in der Zusammenarbeit mit der AI überflüssig zu machen? Die Ergebnisse der AI nicht zu überprüfen und zu verbessern. Hier gilt es, die Funktionalitäten der KI-Anwendungen so zu gestalten, dass der Mensch immer wieder Erinnerungen oder Impulse erhält, aktiv einzugreifen und das Steuer zu übernehmen.

Skills

Welche Kompetenzen brauchen Mitarbeitende in einer von generativer KI geprägten Arbeitswelt?

Was können Unternehmen tun, um diese Kompetenzen aufzubauen?

Dance with GenAI: Führen und sich inspirieren lassen
Die KI-Beziehung bietet uns mindestens zwei unterschiedliche Arbeitsmodi an:
Erstens: Wir übertragen Aufgaben an die AI und führen diese.
Zweitens: Wir lassen uns von der AI inspirieren und nutzen sie als Partner:in für unsere professionelle Weiterentwicklung.
Unternehmen sind gut beraten, wenn sie ihre Mitarbeitenden unterstützen beide Modi zu beherrschen und situativ auszubalancieren.
Grow yourself: Selbstführung und Entwicklung für neue Rollen
Eine der Schlüsselkompetenzen im GenAI-Zeitalter wird in der Selbstführung der eigenen Entwicklung liegen: Zu erkennen, was in Zukunft meine Rolle sein wird, was ich dafür an Kompetenzen brauchen und mir dieses Wissen zu erschließen.
New growth framework: Talentmanagement für die GenAI-Welt neu ausrichten
Da die Anforderungen an Rollen sich grundlegend wandeln werden, wird auch die Kompetenzlandkarte neu kartographiert werden müssen: Welche Kompetenzen suchen wir? An welchem Verhalten und welchen Ergebnissen erkennen wir Talente? Wie fördern wir wen in ihrer/seiner Entwicklung?

Wettbewerbsvorteile durch eine lebendige KI-Beziehung

In einem Umfeld, in dem immer mehr Unternehmen von generativer AI unterstützt werden, entstehen echte Wettbewerbsvorteile nicht durch den Einsatz von KI als Produktivitätsbooster, sondern durch eine inspirierende Interaktion zwischen Mensch und KI - durch eine lebendige KI-Beziehung. Die KI-Beziehung wird das Innenleben von Unternehmen massiv verändern. Wer diese Transformation frühzeitig, ganzheitlich und experimentierfreudig angeht, schafft sich gute Voraussetzungen, die Potenziale von GenAI optimal zu nutzen.

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Christian Seeringer,

Business Partner Brand & Transformation Strategy

Porträtfoto von Christian Seeringer