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Artikel
4. Sept. 2020

How to – UX Research implementieren und skalieren

Roter Mähdrescher erntet Getreidefeld

Unser Research Implementation Modell hilft UX Researchern, die eigene Research Maturity einzuschätzen. Es schafft Orientierung für die nächsten Schritte und unterstützt bei der Planung von konkreten Maßnahmen zur Erhöhung der Research Maturity.

Wie lässt sich UX Research fest im Unternehmen verankern? Diese Frage wird für viele ResearcherInnen, aber auch das Management immer drängender. Weil die Ergebnisse sichtbare Wirkung entfalten. Weil die Mitarbeitenden mit steigendem Wissen immer mehr zu Verfechtern des Themas werden. Weil die NutzerInnenperspektive längst auch für die Unternehmensstrategie relevant ist.

Interne ResearcherInnen sind täglich mit mehr Aufgaben und Herausforderungen konfrontiert, die über die reine Durchführung und Ergebnisaufbereitung von Research-Maßnahmen hinaus gehen. Damit dabei die Qualität nicht leidet, braucht es Möglichkeiten, UX Research zu skalieren.

Das Thema Skalierung hat in den letzten Jahren – nicht zuletzt auch durch die Research Ops-Community – einen riesigen Schub bekommen. Unser Research Implementation Modell schlägt die Brücke zwischen Praktikern und Theorie.

4 Bausteine für qualitativ hochwertigen, skalierbaren Research

Das UX Research Implementation Modell besteht aus vier Grundbausteinen, die im Austausch mit allen Stakeholdern aus dem Unternehmen immer wieder iteriert werden:

Integrieren

Wann gilt Research als voll im Unternehmen integriert? Erst, wenn es eine eigene UX Research Strategie gibt. Wenn es in allen Bereichen – von der Strategieentwicklung über Roadmap-Planung bis hin zur Produktentwicklung – kontinuierlich in Entscheidungsprozesse eingebunden ist.

Auf dem Weg dahin sagt die Breite des UX Methodenspektrums viel darüber aus, wie hoch die UX Research Maturity bereits ist. Eine umfangreiche Research-Palette, von explorativ bis operativ feature-basiert, schafft Flexibilität bei der Wahl der richtigen Methode für die jeweilige Fragestellung. Damit kann sichergestellt werden, dass genau die Insights generiert werden, die auch direkt und effizient in die Produktentwicklung einfließen können.

Skalieren

Mit zunehmendem Aufgabenvolumen stellt sich immer mehr die Frage nach der Skalierbarkeit von UX Research. Um Maßnahmen effizienter umsetzen zu können, braucht es eine entsprechende Infrastruktur. Dazu gehören entsprechende Räumlichkeiten genauso wie Vorlagen und festgelegte Rekrutierungsprozesse.

Prozessual kann die Skalierbarkeit zum Beispiel durch einen wöchentlichen Testtag erhöht werden. Die Regelmäßigkeit hilft, insbesondere bei geringen Ressourcen, standardisierte Arbeitsschritte und festen Zeitplan für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung zu etablieren.

Bei Unternehmen mit hoher Maturity ist das Thema Research Ops Management von steigender Bedeutung. Je mehr Researcher im Unternehmen beschäftigt sind, desto eher müssen Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten zentralisiert werden, um Effizienz und Qualität sicherzustellen.

Etablieren

UX Research etabliert sich im Unternehmen, wenn die Stakeholder nachhaltig mit den Ergebnissen arbeiten können. Dazu bieten sich übersichtlich aufbereitete, einheitliche Formen der Visualisierung an. Die Bedürfnisse, Zufriedenheit, Wünsche etc. der NutzerInnen können zum Beispiel anhand von User Journey Maps dokumentiert und kommuniziert werden.

Der Einfluss von UX Research wird am deutlichsten sichtbar, wenn man die Wirkung messen kann. UX KPIs erhöhen die Wahrscheinlichkeit des Produkterfolgs und schaffen intern wichtige Verkaufsargumente.

Wichtig dabei: Um die Ergebnisse im Zeitverlauf vergleichbar zu machen, braucht es ein einheitliches System. Es lohnt sich also, zu Beginn genau zu prüfen, welche Form der Aufbereitung für das eigene Unternehmen am sinnvollsten ist.

Stärken

Das Berufsbild UX Research ist immer noch relativ jung und dynamisch. Fortlaufende Weiterbildung ist für ResearcherInnen nicht nur wünschenswert, sondern absolut notwendig. Der Besuch von Fachtagungen oder regelmäßige interne Austauschformate wie Communities of Practice können wichtige Impulse geben. Auch die Lektüre der einschlägigen Fachmagazine ist optimaler Weise kein Freizeitvergnügen, sondern Arbeitszeit.

Neben dem fachlichen Austausch ist es auch wichtig, die anderen KollegInnen zu befähigen. So kann zum Beispiel die Einführung von Research-Sprechstunden oder auch die Teilnahme an konkrete Research-Maßnahmen und Workshops dabei helfen, Research zu verstehen, selbstständig einzuplanen und Ergebnisse umzusetzen.

UX Research Maturity Assessment

Wie weit ist euer Unternehmen auf dem Weg zur UX Research Maturity? Wo gibt es Sollbruchstellen und an welchen Schrauben solltet ihr als nächstes drehen? Wir haben auf Basis des Research Implementation Modells ein Assessment entwickelt, das bei genau dieser Einschätzung hilft.

Das Assessment haben wir zusammen mit 15 UX Researchern aus verschiedensten Unternehmen und Branchen im Rahmen eines Opportunity Labs getestet und angepasst.

Wir freuen uns über Projektanfragen